Ob es sinnvoll ist, eine Immobilie zu kaufen und zu finanzieren, wollen wir hier kurz durchrechnen. Wir gehen von einem jährlichen und konstanten Wertzuwachs aus, der ein Prozent beträgt. Weiterhin gehen wir von einer Hypothek in Höhe von 170.000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Jahren und einem Zins von vier Prozent aus. In der monatlichen Hypothekenrate sind zwei Prozent Tilgung vereinbart worden. Nicht vergessen haben wir die Rücklagen, die wir mit 1.000 Euro jährlich für Reparaturen u. a. veranschlagt haben.
Für den Mieter gehen wir von einer Kaltmiete in Höhe von 800 Euro aus und einer jährlichen Mieterhöhung von einem Prozent. Des Weiteren gehen wir von dem derzeitigen Zinsniveau aus, das auf Sparverträgen üblich ist. Aktuell beträgt der Zinssatz für eine Geldanlage mit einer Laufzeit von 30 Jahren im Durchschnitt fünf Prozent.
Während der Eigentümer auch während der ersten zehn Jahre kräftig an der Hypothek knabbert, die auf seiner Immobilie lastet, konnte der Mieter einer Immobilie Vermögen ansammeln. Doch nur bis zu diesem Zeitpunkt.
Der Eigentümer einer Immobilie hat nach etwa 28 Jahren seine Immobilie abbezahlt. Mit der Wertsteigerung hat er ein Vermögen von etwa 275.000 Euro – gerechnet nach den o. g. Zahlen – angehäuft. Der Mieter hingegen bezahlt immer noch – und wird es auch in Zukunft tun – seine monatliche Miete, und hat mit seiner Spareinlage im selben Zeitraum wie der Käufer lediglich die Summe von 175.000 Euro erreicht. An dem Zinsgewinn, der aus der Anlage entstanden ist, bedient sich der Staat mit der Zinsbesteuerung. Am Ende ist der Eigentümer besser dran als der Mieter.